Komponenten für die Schüttguttechnik der Bauindustrie
Für viele Anforderungen in der Bauindustrie gibt es bewährte Lösungen. Oft hochstandardisiert, kostengünstig hergestellt durch industrialisierte Fertigung und von vielen Anbietern erhältlich. Doch es gibt auch Problemstellungen, bei denen die offensichtliche Lösung nicht weiterhilft. Ungewöhnliche Rahmenbedingungen wie beengte Platzverhältnisse, Umweltanforderungen oder technische Beschränkungen verlangen nach praktikablen Alternativen. Idealerweise ohne Abstriche bei Qualität, Kosten oder Verfügbarkeit.
Für Hersteller ist das keine leichte Aufgabe. Sie stellt hohe Anforderungen an die Innovationskraft eines Unternehmens und es besteht die Gefahr der Kannibalisierung eigener Produkte. Die italienische WAMGROUP hat sich aber ganz bewusst für diesen Weg entschieden: Trotz eines hohen Standardisierungsgrads und Massenproduktion bei vielen klassischen Schüttgutkomponenten, unternimmt das Unternehmen erhebliche Anstrengungen bei der Forschung und Entwicklung neuer Technologien und Produkte, die auch in Konkurrenz zu den etablierten stehen dürfen. Ziel ist es, dem Markt stets eine passende Lösung zu liefern. Bei der Senkrechtförderung, der Entstaubungstechnik und dem Produktaustrag gibt es alternative Anlagenkomponenten, die nicht immer im Fokus stehen.
Platzsparend senkrecht fördern
Bei der Vertikalförderung kommen oft Becherwerke und Pneumatische Fördersysteme zum Einsatz. Während die pneumatische Förderung aufgrund Ihrer vergleichsweisen hohen Kosten nicht immer erste Wahl ist, nehmen Becherwerke vor allem viel Platz in Anspruch. Das WAM-VE- Vertikalschneckensystem ist die wirtschaftlichste und kompakteste Lösung für die Senkrechtförderung von Pulvern und Granulaten. Schüttgüter aus Silos, Trichtern oder aus Dosier- und Fördergeräten können mit Hilfe der Vertikalschnecke in eine Behälterwaage, in Zwischenbehälter, in Silos oder in ein nachgeschaltetes Fördergerät gefördert werden. Für die Vertikalförderung mit VE-Schnecken bieten sich serienmäßig Förderhöhen in Ein-Meter-Schritten und bis zu einer maximalen Förderhöhe von 20 Metern an. Auf Anfrage sind darüber hinaus gehende Förderhöhen lieferbar.
Im Vergleich zu Becherwerken und pneumatischen Fördersystemen beansprucht das VE-Vertikalschneckensystem nicht nur den geringsten Platz, es ist auch besonders leicht zu warten und benötigt die wenigsten Ersatzteile.
Das System besteht aus zwei Einheiten: Eine horizontale Zuführschnecke zieht Material aus einem Silo, Trichter oder einem anderen Förder- oder Dosierorgan ab. Von dort gelangt es in eine vertikale Förderschnecke, die das Material auf eine vorgegebene Höhe fördert. Das Fördermaterial wird in einen Waagenbehälter, in ein oder mehrere Silos bzw. Behälter, oder in ein weiterführendes Fördergerät oder -system entleert. Die Stahlbaukomponenten, Schneckenwendeln und Lagereinheiten wurden unter dem Aspekt der Wartungsfreundlichkeit speziell für dieses System entwickelt. Das VE Vertikalschneckensystem bietet eine gute Lösung durch seinen hohen Wirkungsgrad und die exzellenten mechanischen Eigenschaften.
Filtertechnik der übernächsten Generation
Bei der Entstaubung setzen viele Unternehmen auf die Abreinigung der Filterelemente mittels Druckluft. WAM besitzt mit dem SILOTOP ZERO ein hocheffizienten Siloaufsatzfilter, der ebenfalls Druckluft für die Abreinigung benötigt. Mit einem Reststaubgehalt von weniger als 1mg/Nm³ Luft zählt er zu den effizientesten Filtersystemen am Markt.
Mit dem SILOTOP® polyTUBETM geht das Unternehmen einen Schritt weiter. Während viele Filtersysteme die Filterelemente mit Druckluft reinigen, ist dieses System mit einem elektromechanischen Abreinigungssystem ausgestattet. Durch den Wegfall einer Druckluftleitung spart der Betreiber Installations- und Versorgungskosten für Druckluft. Im Vergleich zur druckluftbasierten Abreinigung erzeugt die mechanische Abreinigung zudem dreimal geringere Betriebsgeräusche und schont das Filtermedium.
In einem Betonwerk kann der Einsatz von Druckluft aus mehreren Gründen eine Herausforderung darstellen: Hohe Luftfeuchtigkeit, niedrige Temperaturen und die Bildung von Kondenswasser stellen die Funktionalität eines Druckluftsystems immer wieder auf die Probe. Nicht zuletzt sind die hohen Sicherheitsanforderungen an die Anlage ein zusätzliches Argument für die elektromechanische Reinigung.
Das am Energieverteilerrahmen angebrachte Abreinigungssystem sorgt für eine effiziente Reinigung des Filters auch während der pneumatischen Silobefüllung. Beim Reinigungsvorgang wird ein Impuls durch einen kleinen Hammer ausgelöst, der mittels einer Platte bzw. eines Diffusors gleichmäßig auf dem Kopf des polyTUBE-Elements verteilt wird. Der von den Filterelementen vom Rohgasstrom abgeschiedene Staub fällt zurück in das Silo. Aufgrund der kompakten Bauweise der neuen Filterelemente hat der SILOTOP® polyTUBETM eine niedrigere Gehäusehöhe als herkömmliche Siloentlüftungsfilter, was den Zugang und die Wartung auf dem Silo erheblich erleichtert und somit zur Sicherheit des Wartungspersonals beiträgt.
Austragshilfen, denen nie die Luft ausgeht
Vor allem bei schnell kompaktierenden Schüttgütern wie Zement oder Trockenbaustoffen ist es die Herausforderung, diese während des Verarbeitungsprozesses fließfähig zu halten. Um Brücken- oder Schlotbildung im Silo zu vermeiden, werden diese Materialien üblicherweise mittels Luftdüsen, Luftauflockerungskissen oder anderen Techniken der Luftbeimischung an problematischen Stellen fluidisiert. Für Anlagenbetreiber bedeutet das neben hohen Kosten durch den Verbrauch und das Vorhalten der Druckluft auch einen hohen Wartungsaufwand für das Druckluftsystem.
Mit DUPLOCON™ hat WAM ein patentiertes System für das Austragen von Zement aus Silos in Betonmischanlagen, Trockenmörtel- und Beton-Fertigteilwerken entwickelt, das ohne Druckluft auskommt. Stattdessen ist der Austragskonus mit Vibrationsmotoren ausgestattet, die im Bedarfsfall das Material auflockern und fließfähig halten. Dank seines inneren Aufbaus stellt der diese Komponente die konstante Austragsleistung unabhängig vom Füllstand im Silo sicher. Die Effizienz nachgeschalteter Dosierschnecken wird verbessert, wodurch die Beschickungszeit des Betonmischers reduziert wird. Eine Entmischung des Materials beim Austragen findet nicht statt. Durch die Vermeidung von Druckluft und regelmäßige Wartungseinsätze können die Betriebskosten deutlich gesenkt werden.
DUPLOCON™ erlaubt zudem den Einsatz von Silokonen mit flacheren Winkeln, wodurch Platz unterhalb des Silos gewonnen wird. Vor allem für den Einsatz nachgelagerter Dosierorgane schafft das mehr Flexibilität für den Anlagenbauer, der die Anlagenhöhe entsprechend verringern kann.
Absperren trotz Platzmangel
Es ist wichtig, den Materialfluss in Betonwerken präzise zu steuern und zu regeln. Durch die effektive Steuerung der Durchflussmengen durch modernste Absperrorgane, können Produktionsprozesse optimiert und die gewünschte Betonkonsistenz erreicht werden.
Drehklappen und Schieber werden in allen Anlagen eingesetzt, in denen Schüttgüter verarbeitet werden, und in denen die Unterbrechung eines gravimetrischen oder pneumatischen Materialflusses notwendig ist. Die Klappen können unter Behälter, Trichter, Schnecken oder andere Förderorgane montiert, aber auch zur Unterbrechung von pneumatischen Förderleitungen eingesetzt werden. Aufgrund ihrer speziellen Konstruktion und der verwendeten Werkstoffe zählen Drehklappen und Flachschieber zu den wirtschaftlichsten und vor allem effizientesten Lösungen – vor allem dann, wenn bei der Verarbeitung von Produkten Verunreinigungen unter allen Umständen vermieden werden müssen.
Aufgrund ihres Einsatzgebietes in Räumen mit beschränkten Platzverhältnissen, kann die Gehäusehöhe entscheidend sein. WAM besitzt mit der Drehklappe VFP und dem Flachschieber VIG/VIB zwei sogenannte „Low-Profile“- Lösungen mit niedriger Gehäusehöhe. Das schafft mehr Flexibilität bei der Gestaltung der Anlage. Da die Absperrorgane in unterschiedlichen Ausführungen erhältlich sind, eignen sie sich für viele Einsatzbereiche.
WAM stellt auf der BAUMA 2025 aus: Halle B2 Stand 225
Über WAMGROUP
Die italienische WAMGROUP ist weltweit führend in der Entwicklung und Herstellung von Komponenten für die Schüttguttechnik. Die deutsche Handelstochter WAM GmbH ist seit 1986 für den Vertrieb des WAMGROUP-Lieferprogramms in Deutschland und Österreich verantwortlich. Mit rund 60 Produktions- und Handelsniederlassungen und über 2.000 Mitarbeitern ist WAM weltweit ein starker und zuverlässiger Partner. Neben Förder- und Dosierschnecken gehören auch Filter, Becherwerke, Klappen, Schieber, Silo-Equipment, Schüttgutaustragskomponenten, Zellenradschleusen, Rohrweichen, Mischer, Fest-Flüssigseparatoren, aber auch Komponenten für die mechanische Abwasser- und Schlammbehandlung zum Lieferprogramm. WAM beliefert Kunden aus dem Baustoffsektor, der Kunststoffindustrie, der Chemie und Nahrungsmittelindustrie, dem Mühlenbau sowie aus der kommunalen und industriellen Abwassertechnik.
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