Wertvollen Rohstoff wiederverwerten

ARTIKEL AUS DER SCHÜTTGUT & Prozess 4/2022

Wägezelle zur Mengenerfassung in der Glasaufbereitung

Glas lässt sich unbegrenzt oft wiederverwerten − ohne Qualitätsverlust. Kaum ein anderer Rohstoff leistet das. Dabei besteht der Recyclingkreislauf aus den folgenden Schritten: Glas sammeln, transportieren, aufbereiten, einschmelzen und zu neuen Glasprodukten formen.

Grafik eines Beschickungsbunkers an dem unten Wägezellen angebracht sind, auf schuettgutmagazin.de
Verwiegung des Beschickungsbunkers auf Basis der robusten Wägezellen 30870

Der Prozess der Aufbereitung selbst ist sehr komplex. Um den Aufwand für die Aufbereitung nicht aus dem Auge zu verlieren, ist eine Erfassung der Massenströme im Aufbereitungsprozess unerlässlich.

Mit diesem Anliegen wandte sich das familiengeführte Recyclingunternehmen Reiling Glas Recycling GmbH & Co. KG aus Marienfeld an die MTS MessTechnik Sauerland GmbH. Aufgabe war es, die Inputmenge „Hohlglas“ im Beschickungsbunker zu erfassen, damit eine kontinuierliche Materialzufuhr für die nachfolgende Aufbereitungsanlage sichergestellt wird. Und das möglichst ohne Mehraufwand im Prozessablauf.

Wägetechnik aus dem Hochlastbereich

Als Lösungsansatz bot sich die Verwiegung des bestehenden Beschickungsbunkers an, der auf einer separaten Stützkonstruktion stand und mittels Radlader befüllt wurde. Zwei Punkte standen bei der Auswahl der Wägetechnik im Vordergrund:

Erstens waren „Rempler“ des Radladers am Bunker nicht völlig auszuschließen. Zweitens erforderten die Dimension und das Gewicht des Bunkers Technik aus dem Hochlastbereich: 4 x 4 m im Grundriss, 2,20 m hoch, ein Leergewicht von 5 t und ein Fassungsvermögen von ca. 25 t verlangen von der Wägetechnik äußerste Robustheit und auch Unempfindlichkeit gegenüber Quer- und Seitenkräften.

Für diese Anwendung bot sich der Einsatz der Doppelbiegestab-Wägezelle 30870 mit einer Nennlast von 10 t an. Ursprünglich wurde diese Wägezelle für den Einsatz in Langholztransportern und LKW zur Verwiegung der Frachtgewichte entwickelt. Daher zeichnet diese Wägezelle ein sehr robustes Design aus und wird spielfrei zwischen Auflage und Unterkonstruktion montiert. Eine weitere Besonderheit: Das Anschlusskabel ist mit einem vierpoligen Stecker ausgestattet und kann so einfach und flexibel am Klemmenkasten angeschlossen werden.

Direkt unter die Unterkonstruktion des Beschickungsbunkers wurden vier Wägezellen 30870 montiert. Der robuste Aufbau der Wägezelle und die fixe Montage mit der Unterkonstruktion sichern dabei eine optimale Krafteinleitung − auch bei starken Querkräften oder Vibrationen, hervorgerufen z. B. durch die abfördernde Vibrorinne oder durch kleinere „Rempler“ des Radladers.

Wägezelle der MTS auf schuettgutmagazin.de
Die Wägezelle 30870 zeichnet sich durch ein sehr robustes Design aus.

Autarke Verwiegung über den Messverstärker

Die Bunkerverwiegung wurde mit einem leistungsstarken Messverstärker vom Typ StatWeigh 1400 ausgerüstet und über dessen Profinet-Schnittstelle an das Prozessleitsystem angebunden. Auf Basis der Messwerte erfasst das PLC den aktuellen Gewichtswert im Bunker und so auch die Gesamt-Inputmenge, die dem Verwertungsprozess zugeführt wurde.

Unabhängig davon kann die Verwiegung autark über den Messverstärker selbst bedient werden, da dieser mit einer LED-Anzeige und Folientasten ausgestattet ist – ein Vorteil, besonders bei der Justage und Wartung des Wägesystems.

Zusätzlich wurde eine extra LED-Großanzeige installiert. Diese zeigt den aktuellen Gewichtswert des Bunkers an und informiert damit den Fahrer des Radladers, der den Bunker beschickt, ob und wie viel Zuladung erforderlich ist.

Nach erfolgreicher Inbetriebnahme durch einen MTS-Techniker arbeitet das Wägesystem zuverlässig mit einer Messgenauigkeit in Bezug auf den Materialinput in die Anlage von kleiner +/- 20 kg bei einem Füllgewicht des Bunkers von 25.000 kg.

Für die Reiling Glas Recycling GmbH & Co. KG bedeutete das: Eine im Prinzip einfache wägetechnische Lösung konnte die unternehmerischen Prozesse erheblich verbessern. Durch die Verwiegung des Beschickungsbunkers kann der Durchsatz deutlich exakter eingestellt und erfasst werden. Zudem ist damit die Beschickung der Aufbereitungsanlage ohne Unterbrechungen sichergestellt.

Über MTS

MTS MessTechnik Sauerland GmbH entwickelt, produziert und vertreibt Wäge- und Dosiertechnik sowie Füllstandstechnik für Schüttgüter aller Art. Ziel ist es, für jeden Anwendungsbereich die optimale Lösung zu bieten – basierend auf Standardkomponenten, bei Bedarf kundenspezifisch angepasst. Die Kunden stammen aus den verschiedensten Branchen: Anlagenbau, Steine-/Erden-Industrie, Lebensmittel- und Futtermittelindustrie, Kunststoff-, Stahl- und Glasindustrie, Holz- und Energiesektor sowie Recyclingindustrie. Das Produktportfolio enthält u. a. eigene Waagensysteme, wie die Bandwaagen-Serien, die Prallplattenwaagen ImpactWeigh, die Mikrodosierer der DosWeigh-Serie und die Plattformwaagen, alle im Sauerland produziert, zusätzlich Dosierbandwaagen, Differential-/Dosierwaagen, Behälter-Durchlaufwaagen sowie Wägemodule und Wägezellen zur Silo- und Behälterverwiegung.

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