Explosionsschutz mit Raumfahrt-Technologie
Effiziente und sichere Explosionsschutzklappen für die Lebensmittelindustrie
Aus der Schüttgut & Prozess 6/2025
Die Lebensmittelindustrie steht zunehmend unter dem Druck, ihre Produktionsprozesse effizienter, ressourcenschonender und gleichzeitig sicherer zu gestalten. In den zahlreichen Trocknungs-, Separations- und Lagerungsprozessen – etwa bei der Verarbeitung von Milch, Molke oder pflanzlichen Rohstoffen entstehen jedoch regelmäßig explosionsfähige, staubige Atmosphären. Und gerade in diesen Bereichen führen Explosionen nicht selten zu ernsthaften Schäden an den Produktionsanlagen, zu Produktkontaminationen und damit zu erheblichen wirtschaftlichen Verlusten.
Der konstruktive Schutz durch Explosionsschutzklappen ist eine etablierte Maßnahme zur Druckentlastung bei solchen explosionsgefährdeten Prozessen. Während gewichts- und federbelastete Klappen weitverbreitet sind und in verschiedenen Anwendungen nach wie vor ihre Berechtigung haben, sind sie hinsichtlich ihrer Effektivität und ihrer Konstruktionsprinzipien begrenzt und entsprechen nicht mehr dem Stand der Technik. Denn bei beiden Ausführungen muss der Deckel jeweils ein hohes Eigengewicht aufweisen, um entweder die Druckentlastungsfläche durch die Schwerkraft (unter Einbeziehung des Ansprechdrucks) oder durch das Überwinden des Widerstands der Federbaugruppe zu verschließen. Ein hohes Eigengewicht des Deckels bedeutet aber gleichzeitig ein hohes Trägheitsmoment beim Öffnungsvorgang und daraus resultierend einen schlechten Wirkungsgrad der Druckentlastungselemente, der sich bestenfalls zwischen 50 % und 80 % der geometrisch installierten Druckentlastungsfläche bewegt.
Neue Werkstoffe
Moderne Explosionsklappen erreichen hier nahezu hundertprozentige Wirkungsgrade und eröffnen insbesondere in der Lebensmittelindustrie neue Möglichkeiten der Prozesssicherheit. Die neuesten Entwicklungen im konstruktiven Explosionsschutz setzen auf Technologien aus der Raumfahrt und dem Rennsport, z. B. auf den Einsatz von Hochleistungs-Faserverbundwerkstoffen. Diese Werkstoffe ermöglichen eine signifikante Reduktion der bewegten Massen und somit eine drastische Verbesserung des Öffnungsvorgangs. Zudem bieten Faserverbundwerkstoffe eine extrem hohe Festigkeit bei gleichzeitig geringem Gewicht, sodass die Klappen auch extremen Beanspruchungen standhalten. Spezielle Oberflächenbeschichtungen gewährleisten außerdem eine kontrollierte elektrische Leitfähigkeit, um statische Aufladungen und daraus resultierende Zündquellen zu vermeiden.
Auch die Bildung von Prozesskondensat, die früher oft Verunreinigungen des Rohstoffs zur Folge hatte, kann durch den Materialmix moderner Explosionsklappen verhindert werden. Bei extremen Umgebungstemperaturen sind beheizte Explosionsklappen am Markt verfügbar, durch die das Problem der Schnee- und Eisbildung als Auslöser von potenziellen Funktionsstörungen eliminiert wird.
Fazit
Zusammenfassend kann man feststellen, dass mithilfe neuer Werkstoffe und moderner Verfahren viele Probleme des konstruktiven Explosionsschutzes gelöst wurden und der Vergangenheit angehören. Dadurch kann speziell im sensiblen Bereich der Lebensmittelindustrie einerseits sämtlichen Normen entsprochen und andererseits die Sicherheit von Personal, Anlagen, Rohstoffen und Produkten gewährleistet werden. Gleichzeitig reduzieren moderne Explosionsklappen nicht nur den Wartungsaufwand erheblich, sondern tragen durch die Schonung von Ressourcen und eine hohe Energieeffizienz auch zur Senkung der Betriebskosten bei.
Für Anlagenbauer, -betreiber und Sicherheitsbeauftragte kann es sich daher lohnen, die Anschaffung moderner Systeme zur Explosionsdruckentlastung in Erwägung zu ziehen, um technisch auf der Höhe der Zeit zu sein.
Über Thorwesten
Seit über 40 Jahren steht Thorwesten Vent international für Qualität und Innovation im Explosionsschutz. Als Hersteller selbsttätig wiederverschließender Explosionsklappen verbindet das Unternehmen die Erfahrung aus der Druckentlastung von Kohlestaubexplosionen mit modernster Technologie. Dank einer speziell entwickelten Klappengeneration und der präzisen Fertigung aus Hochleistungs-Faserverbundwerkstoffen setzen sie heute auch in der Lebensmittelindustrie neue Maßstäbe. Die eigene Faserverbundfertigung und hochmoderne Bearbeitungszentren garantieren dabei höchste Qualität und Zuverlässigkeit – Made in Germany.
Kontakt
- THORWESTEN VENT GmbH
-
Daimlerring 39
59269 Beckum
Deutschland - +49 (0)2521 93 910
- thorwesten.vent@thorwesten.com
- www.thorwesten.com
