Höchste Förderleistung rund um die Uhr

Getreideumschlag am Fredricia Bulk Terminal in Dänemark

Aus der Schüttgut & Prozess 1/2024

Die dänische Lachenmeier Monsun A/S ist spezialisiert auf die Projektierung und den Bau von Logistikanlagen für Schüttgüter wie Getreide, Ölsaaten und Futtermittel. Mit dem Fredericia Bulk Terminal wurde im Sommer 2019 wieder ein gemeinsames Projekt mit dem Partner für Antriebssysteme, NORD DRIVESYSTEMS, erfolgreich in Betrieb genommen. Eine erste Bilanz kann gezogen werden.

Silos an einem Segelhafen. Links Industriehallen, rechts daneben 4 große und 6 kleinere Silos, daneben ein großer, leerer Platz und andere Industriehallen, Straße und im Hintergrund der Hafen
Die Kapazität des im Sommer 2019 in Fredericia in Betrieb genommenen Getreideterminals beträgt 40.000 Tonnen

Fredericia Shipping wurde 1973 von Niels Jørgen Andersen gegründet und ist heute als Terminalbetreiber vielfältig aufgestellt. Außer dem Stammsitz im Hafen von Fredericia gibt es Anlagen in den meisten wichtigen dänischen Hafenstädten. Neben dem Hauptgeschäft mit Getreide und Futtermitteln ist das Unternehmen auch beim Handelsumschlag von Containern und Stahl aktiv. „Wir wollen nah bei unseren Kunden sein und mit ihnen wachsen. Das ist auch der Grund, warum wir uns auf das Abenteuer eingelassen haben, dieses Getreideterminal zu bauen, das von einem der größten dänischen Getreideexporteure genutzt wird“, erklärt Klaus G. Andersen. Er ist seit 25 Jahren Eigentümer und Geschäftsführer des Unternehmens Fredericia Shipping und des Fredericia Bulk Terminals und erläutert den Zweck der Investition in die Siloanlage: „Dänemark ist ein Großerzeuger von Getreide und Schweinefleisch. Da die Schweinefleischproduktion aber abnimmt, wird auch weniger Getreide als Futtermittel im Inland verbraucht. Der Bedarf an Exportkapazitäten für Getreide steigt entsprechend an, weshalb wir die Lachenmeier Monsun A/S beauftragt haben, das neue Getreidesiloterminal in Fredericia zu bauen.“

Verdoppelte Kapazität für den Export

Die Kapazität des im Sommer 2019 in Betrieb genommenen Getreideterminals beträgt heute 40.000 Tonnen, womit sich die Kapazität des Fredericia Bulk Terminals beinah verdoppelt hat. Das erfordert natürlich ein leistungsfähiges und zuverlässiges Fördersystem. Das Getreide wird mit Lastwagen entweder direkt von den Feldern oder aus Siloanlagen aus dem dänischen Inland beim Terminal angeliefert. Das Getreide wird gereinigt, getrocknet und sofort gelagert. Anschließend wird es zu Schiffen befördert und verladen. Einige Chargen werden auch auf Lastwagen verladen und an andere Lagerstätten gebracht. Die Anlage kann zehn Lkw pro Stunde annehmen. Das entspricht 300 Tonnen pro Stunde. Darauf sind alle Fördersysteme zum Befüllen der Silos sowie der Reinigungsanlagen ausgelegt. Beim Beladen der Schiffe müssen bis zu 600 Tonnen pro Stunde wieder aus den Silos abgeben werden.

Sicht von Oben auf ein Silo, überdachte Förderbänder, Treppen und Inustriehallen-Decken.
Die Anlage kann zehn Lkw pro Stunde annehmen. Das entspricht 300 Tonnen pro Stunde, die in die Silos gefördert werden müssen.

Fredericia Shipping diskutierte das Projekt mit mehreren Lieferanten und kam am Ende zu der Entscheidung, dass die Lösung der Lachenmeier Monsun A/S hinsichtlich Bauweise, Funktion und Preis am attraktivsten war. Nach den ersten Monaten schon im Praxisbetrieb war Klaus G. Andersen zufrieden mit der Leistung und Funktion des neuen Terminals. Wichtiger Bestandteil der Anlage sind die über 40 Getriebemotoren verschiedener Bauarten und Größen, die von NORD GEAR DANMARK A/S einem Unternehmen der NORD DRIVESYSTEMS Gruppe geliefert wurden. Sie treiben die Förderbänder und Becherwerke zum Transport des Getreides an und machen das hohe Umschlagsvolumen erst möglich. „Die Antriebssysteme von Getriebebau NORD haben sich bisher durch stabile Funktion in unserer Anlage bewiesen und wir sind mit diesen Antrieben sehr zufrieden“, bestätigt Klaus G. Andersen.

Zuverlässige Markenantriebe verbaut

Christian Pedersen ist einer der beiden Teilhaber der Lachenmeier Monsun A/S im dänischen Sønderborg und gleichzeitig der Verkaufsleiter erklärt, wie es zur Zusammenarbeit mit NORD kam: „Wir arbeiten bereits seit über 20 Jahren mit NORD DRIVESYSTEMS zusammen. Die Niederlassung liegt in direkter Nähe zu unserem Unternehmen und NORD bietet eine sehr große Auswahl an Getriebemotoren, die ideal für das Schüttguthandling geeignet sind und sehr gut zu unseren Geräten passen“.

Nord Getriebemotor, der eingestaubt ist.
Unvermeidlicher Staub schadet den robusten NORD-Getriebemotoren überhaupt nicht

Die NORD-Antriebe sind im gesamten Werk verbaut, hauptsächlich als Hauptantriebseinheiten der Antriebsketten für die horizontale und vertikale Förderung. Aber auch in Aggregaten wie Toren, Ventilen und Lüftern kommen viele NORD-Anriebe zum Einsatz. Welche Getriebearten eingebaut werden, hängt vor allem von der Lage und dem Bauraum am Einsatzort ab. Ist der Platz sehr beengt, setzen die Planer bei Lachenmeier eher auf Flachgetriebe. Bei der Auswahl des richtigen Getriebemotors vertraut Pedersen auf das Know-how der NORD-Ingenieure. Das Projektteam formuliert die Anforderungen und die Komponenten an die Getriebemotoren, legt die anzuwendenden Betriebsfaktoren fest, also wie viele Stunden am Tag sie laufen, wie viele Jahre und in was für einer Umgebung sie eingesetzt werden etc. NORD DRIVESYSTEMS macht dann einen Vorschlag, welcher Getriebemotor am besten für diese Anforderungen geeignet ist.

Passende Getriebemotoren für alle Förderwege

Michael Isaack Larsen leitete die Projektabteilung bei Lachenmeier Monsun und hat mit allen NORD-Getriebebau-arten gute Erfahrungen gemacht: „Flachgetriebe verwenden wir in Kettenförderern, Becherwerken und Trocknern. Sie sind günstig und universell einsetzbar. Kegelstirnradgetriebe werden vor allem bei Platzproblemen eingesetzt, da sie weniger Bauraum benötigen als andere Bauformen. Ein Becherwerk mit einem sehr großen Antrieb auf einer Seite kann sehr schwer werden und diese Getriebeart ist leicht, schlank und maschinennah montiert. Schneckengetriebe kommen für kleinere Anwendungen an Filtern und der Schiffsverladung zum Einsatz.“ Die Lagerkapazität des Terminals beträgt 40.000 Tonnen und verteilt sich auf vier Flachbodensilos mit je 8.000 Tonnen Kapazität für die Langzeitlagerung und sechs kleinere Trichtersilos, die Betriebssilos. Sie können jeweils etwa 1.400 Tonnen lagern und werden für die Zwischenlagerung genutzt, beispielsweise als Puffer für Chargen, die noch getrocknet werden müssen. Der längste horizontale Förderer in der Anlage deckt eine Entfernung von 130 Metern ab, die anderen Förderstrecken betragen rund 60 Meter. Für die vertikale Getreideförderung zur Beladung der Silos und Trockner von oben steht ein ca. 45 Meter hohes Becherwerk zur Verfügung.

Untere Ende eines Silos mit einem Austragstrichter. Darunter ein quadratisches Metallrohr, daneben und im Hintergrund Stahlträger und viele Rohre.
Der längste horizontale Förderer in der Anlage deckt eine Entfernung von 130 Metern ab

Für jede Umgebung die richtige Ausstattung

In explosionsgefährdeten Bereichen wählt NORD für solche Projekte geeignete ATEX-Antriebe aus. In einem Getreideterminal mit brennbaren Stäuben sind das zum Beispiel die Innenbereiche. Dabei wird die Klassifizierung des Bereichs und der Grad der Staubentwicklung berücksichtigt. Alle innen verbauten Getriebemotoren gehören normalerweise in die beiden unteren Kategorien ATEX-Zone 22 oder ATEX-Zone 21. Im Außenbereich verbaute Antriebe lässt Lachenmeier Monsun mit einer korrosionsbeständigen Off-shore-Lackierung ausstatten. Gerade in einem Schüttgutterminal an einem Seehafen ist das Umgebungsklima sehr rau. Feuchte, Regen, Salz, Staub und Dreck setzen den Antrieben im Außenbereich zu. Von extra angefertigten aufwendigen Motorenabdeckungen hat Lachenmeier Abstand genommen, wie Pedersen erläutert: „Diese Gehäuse zur Abdeckung sind sehr groß und in ihrer Herstellung nicht sehr zweckmäßig. Aus diesem Grund verwenden wir jetzt eine spezielle Oberflächenbeschichtung und ich muss sagen, dass der Lack der NORD-Antriebe sehr hochwertig ist. Wir haben weltweit zahlreiche Getriebemotoren verbaut, draußen und auch in Hafengebieten. Sie sind alle so gut erhalten, als hätten sie eine Abdeckung.“

Getriebemotor der draußen an einem Getreideterminal angebaut ist. Man sieht Aluwände,Rohre und Geländer und den dunkelgrauen Getriebemotor.
NORD-Getriebemotoren mit Rücklaufsperre für die Becherwerke im Getreideterminal
Getriebemotoren, die eingestaubt sind in einer Industriehalle
Innen verbaute Getriebemotoren in Ex-Schutz-Kategorien ATEX-Zone 22 oder ATEX-Zone 21

Für jede Umgebung die richtige Ausstattung

Bis auf die ATEX-Ausführungen erreichen alle verbauten NORD-Getriebemotoren die Energieeffizienzklasse IE3. Energieeinsparung ist für Lachenmeier ein wichtiges Thema, bei dem eng mit NORD DRIVESYSTEMS zusammengearbeitet wird. Lachenmeier berechnet die Energieanforderungen für den jeweiligen Getriebemotor sehr genau, sodass keine Energie im eigentlichen Sinne verschwendet wird und achtet sehr auf die richtige Effizienzklasse, um den Energieverbrauch, wo immer möglich zu reduzieren. Um die Wartung oder eventuelle Reparaturen zu vereinfachen, setzt Lachenmeier auf Getriebemotorausführungen mit Schrumpfscheibe. So ist es bei Bedarf einfacher, das Getriebe von der Welle zu entfernen. Für die Becherwerke ist die optionale Rücklaufsperre ein unerlässliches Ausstattungsmerkmal. Das Getreide sorgt im Vertikalförderer für eine starke einseitige Belastung und wenn es zu einem Stromausfall oder einer anderen Betriebsstörung kommt, fällt das Getreide einfach zurück. Das kann das Becherwerk zerstören. Dank der Rücklaufsperre kann der Motor nicht reversieren und das Becherwerk bleibt einfach stehen und kann erneut gestartet werden.

Fazit

Klaus G. Andersen, Eigentümer und Geschäftsführer des Unternehmens Fredericia Shipping und des Fredericia Bulk Terminals kann nach 5 Jahren nur ein positives Fazit ziehen. Förderleistung und Wirtschaftlichkeit stimmen unter anderem auch wegen der zuverlässigen Antriebssysteme.

Über NORD DRIVESYSTEMS

Seit 1965 entwickelt, produziert und vertreibt NORD DRIVESYSTEMS mit heute ca. 4.900 Mitarbeitern Antriebstechnik und ist einer der international führenden Komplettanbieter der Branche. Neben Standardantrieben liefert NORD anwendungsspezifische Konzepte und Lösungen auch für besondere Anforderungen, zum Beispiel mit Energiesparantrieben oder explosionsge-schützten Systemen. Der Jahresumsatz im Geschäftsjahr 2022 betrug 1,07 Mrd. Euro. NORD hat 48 eigene Tochtergesellschaften in 36 Ländern und weitere Vertriebspartner in mehr als 50 Ländern. Diese bieten technische Beratung, Vor-Ort-Bevorratung, Montagezentren und Kundendienst.

NORD entwickelt und produziert ein vielfältiges Sortiment an Antriebslösungen für über 100 Branchen, ein Getriebesortiment für Drehmomente von 10 Nm bis über 282 kNm, liefert Elektromotoren im Leistungsbereich von 0,12 bis 1.000 kW und fertigt mit Frequenzumrichtern auch die erforderliche Lei-stungselektronik bis 160 kW. Umrichterlösungen sind sowohl für die klassische Installation im Schaltschrank als auch für dezentrale und vollintegrierte Antriebseinheiten erhältlich.

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