Wirkungsvoll abgesaugt – effizient entsorgt
Leistungsstarke zentrale Absauganlagen im Einsatz
Aus der Schüttgut & Prozess 4/2024
Ob es sich um Getreide handelt, um Glassplitter oder Pulverlacke: Wenn Pulver und Schüttgüter in großen Mengen verarbeitet werden, fällt Staub an. Und wenn es sich um größere Mengen oder viele Absaugstellen handelt, bietet eine zentrale Absauganlage Vorteile gegenüber dezentralen Industriesaugern oder mehreren kleinen Absauganlagen.
Sauberkeit in der Schüttgutverarbeitung heißt in erster Line: Absaugen und Aussaugen. Wie das einfach, effizient und komfortabel gelingt, zeigen drei aktuelle Anwendungsbeispiele von Ruwac-Absauganlagen.
Gemeinsam ist den drei Anwendungen, dass es sich um zentrale und kundenspezifisch projektierte Absauganlagen handelt. Sehr unterschiedlich ist hingegen die Beschaffenheit des Sauggutes und auch die Art, wie das Sauggut gesammelt wird. Und in zwei der drei Einsatzfällen ersetzt bzw. ergänzt die Anlage eine bereits vorhandene.
Getreidestaub komfortabel aufsaugen – auf fünf Ebenen
Die CropEnergies Bioethanol GmbH in Zeitz stellt aus Getreide Bioethanol her, das als regenerativer Kraftstoffanteil dem E5- und E10-Benzin zugemischt wird. Rund 400.000 Tonnen
Ethanol werden hier pro Jahr produziert – auf der nach eigenen Angaben effizientesten Ethanolanlage Europas. Am Anfang des Prozesses steht die Reinigung und Vermahlung des Ein
gangsproduktes auf zwei Linien: eine ausschließlich für Weizen und eine für Mischgetreide, d. h. für Weizen, Mais und Gerste. Da es bei der Verarbeitung derartiger Getreidemengen
zu Staubentwicklung kommt, gehören leistungsfähige (und staubexplosionsgeschützte) Industriesauger zum Equipment. Hier hat CropEnergies kürzlich noch einmal nachgerüstet und für einen Mühlenbereich eine leistungsfähige zentrale Absauganlage in Betrieb genommen.
André Hauschild, als Projektingenieur bei CropEnergies verantwortlich für Erweiterungen und Umbauten: „Mit dieser Anlage können die Mitarbeiter auf allen fünf Ebenen, einschließlich
der +25 Meter-Ebene, für Sauberkeit sorgen – auf den Böden und an den Förder- und Verarbeitungsanlagen des Mühlengebäudes.“ Auch bei der Wartung, z. B. bei der Innenreinigung
der Walzenstühle, kommen die Absaugstellen der zentralen Absauganlage zum Einsatz. In den seltenen Fällen, in denen es zu Leckagen oder Verstopfungen im Fördersystem kommt, können auch problemlos größere Getreidemengen aufgesaugt werden.
Sauggut wird in rollbarem 500 l-Container gesammelt
Auf welcher Ebene und aus welchem Anlass auch immer: Das Saugen ist denkbar komfortabel. Der Bediener schließt einfach den Saugschlauch am nächsten Sauganschluss der Rohrleitung an und kann den jeweiligen Bereich vom Staub befreien. Sobald ein Schlauch an einen Sauganschluss angeschlossen wird, geht die Absauganlage in Betrieb.
Bei der Absauganlage handelt es sich um eine DA 5150 mit kraftvollem 15 kW-Direktantrieb, großen Taschenfilter und einem rollbaren 500 l-Container unter der höhenverstellbaren Filtereinheit.
Auf der sicheren Seite
Selbstverständlich sind alle Komponenten nach den Anforderungen des Staubexplosionsschutzes ausgewählt „Auch deshalb – aus Sicherheitsgründen – wollten wir eine Komplettlösung
inklusive Rohrleitungen, die von Grund auf das Entstehen von Zündquellen und explosionsfähiger Atmosphäre vermeidet. Das ist ja auch ein zentraler Grund, warum wir den Reinigungsauf
wand betreiben: Unser Ziel ist es, Getreidestaub schnell und nachhaltig aus der Produktion zu entfernen. So minimieren wir Risiken.“
Vakuumzelle ergänzt Absauganlage in der Dämmstoffproduktion
Um ein ganz anderes Sauggut geht es im Werk Bernburg von Knauf Insulation. Das Unternehmen produziert dort aus Altlglas und Mineralien einen innovativen Dämmstoff und nutzt dabei im „Gemengehaus“ – d. h. dort, wo gemischt und erschmolzen wird – eine zentrale Absauganlage. Sie erlaubt das Saugen in der gesamten, 35 Meter hohen Halle auf mehreren Ebenen.
Im Zuge einer generellen Prozessmodernisierung hat das Unternehmen kürzlich die Betriebsreinigung in diesem Bereich verbessert und die Absauganlage mit einer Vakuumzelle nachgerüstet. Den Grund nennt Norman Zumkeller, Prozessingenieur für das „heiße Ende“ der Produktion in Bernburg: „Wir mussten den 150 Liter fassenden Sammelbehälter recht häufig entleeren – teilweise mehrfach pro Reinigungszyklus, wenn die ganze Halle samt Anlagen auf allen Ebenen gesaugt wurde. Das war, auch in Anbetracht des Gewichtes der Glasscherben, mit einigem Aufwand verbunden.“
Eine neue und effiziente Art des Sammelns von Sauggut
Das modulare Konzept der Ruwac Saugsysteme erleichterte die Suche nach einer Optimierung des Sauggut Handlings und das umso mehr, als Ruwac das Programm eben um eine Vakuumzelle erweitert hatte. Sie besteht aus einem kubischen Gehäuse, das einen Big-Bag mit 1 m3 Fassungsvermögen enthält und hermetisch abgedichtet ist. Dadurch entsteht im Saugerbetrieb ein Unterdruck, der bewirkt, dass das Sauggut selbsttätig in den Big-Bag abgeschieden wird. Man benötigt also kein separates Austragsorgan wie z. B. eine Zellenradschleuse oder eine Doppelpendelklappe. Und da der Big-Bag in der Vakuumzelle auf einer Palette steht, kann er einfach mit einem Hubwagen ausgetauscht werden.
Genauso macht es Knauf Insulation in Bernburg. Norman Zumkeller: „Wir nehmen den Big-Bag mit einem Kran auf, entleeren ihn über einem Silo und können das Material dem Schmelzprozess wieder zuführen.“ Das ist dann quasi doppelte Kreislaufwirtschaft: Schließlich ist das Glas ja auch schon Recyclingmaterial. Dieser Vorgang ist nun nur noch einmal pro Woche nötig – eine Arbeits Erleichterung
Pulver aus Beschichtungskabinen: Elegant entsorgt
Auch der Baumaschinenhersteller Bomag gehört zu den ersten Anwendern der neu entwickelten Vakuumzellen. Hier bestand die Aufgabe darin, die Filterkästen zu entleeren, in den sich das überschüssige Pulver aus den manuellen Beschichtungskabinen sammelt. In diesen Kabinen werden Kleinteile beschichtet und Sonderfarben verarbeitet.
Diese Kästen mussten zuvor regelmäßig manuell, mit einer Schaufel, entleert werden, was jede Woche ca. drei Mannstunden erforderte. Jetzt geht es komfortabler mit einer zentralen Absauganlage. In die rund 60 Meter lange Rohrleitung sind vier Anschlüsse integriert. Sobald der Bediener dort den Saugschlauch anschließt, schaltet sich die Anlage ein. Das Pulver wird durch eine separat angeordnete Antriebseinheit, die hinter der Filtereinheit angeordnet ist, abgesaugt. In der Filtereinheit wird die Luft- von den Pulveranteilen getrennt, und das Pulver gelangt in eine Vakuumzelle. Genau wie bei Knauf Insulation lässt sich der Big-Bag in der Vakuumzelle einfach und schnell austauschen.
Fazit: Eine praxisgerechte Lösung – so oder so
Alle drei Anwender ziehen nach den ersten Monaten eine positive Bilanz: Die Absauganlagen sind leistungsstark, sie werden gern genutzt und der Aufwand für die Entsorgung des Sauggutes und den Austausch des Sammelbehälters ist denkbar gering. Und bei der Auswahl des Entsorgungssystems steht mit der Vakuumzelle eine neue und effiziente Alternative zur Verfügung.
Autorin: Eva-Maria Lohmann, Ruwac Industriesauger GmbH
Über Ruwac
Das Unternehmen bietet ein umfassendes Portfolio an Industriesaugern sowie individuell konstruierte, kundenspezifische Lösungen. Die Sauger werden in Deutschland mit hoher Fertigungstiefe produziert und zählen zu den zuverlässigsten Geräten im Bereich mobiler und stationärer Absauganlagen. Die umfassende Praxistauglichkeit zeigt sich in vielen Details, wie zum Beispiel einem intelligenten Baukastenprinzip für die mobilen Industriesauger oder patentierten Erfindungen wie dem Fußhebel zur staubarmen Entleerung
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