Wägetechnik für Schüttgüter

Gravimetrische Verfahren bei Inhaltsbestimmung im Vorteil

Schüttgüter stellen aufgrund ihrer physikalischen Eigenschaften hohe Anforderungen an die exakte Inhaltsbestimmung eines Behälters und bei der Mengenbilanzierung in einem Verarbeitungsprozess. Das trifft auf die statische Verwiegung etwa in einem Tank wie auch auf die Dosierung von rieselförmigen Produkten gleichermaßen zu.

Minebea Wägecontroller mit Dosierfunktion, der programmierbar ist, auf schuettgutmagazin.de
Programmierbarer Wägecontroller mit Dosierfunktion

Vorteile der gravimetrischen Verfahren

Eine etablierte Methode zur Inhaltsbestimmung von Schüttgütern sind gravimetrische, also gewichtsbestimmende Verfahren. Diese Wägetechniken bieten die Vorteile, dass sie äußerst präzise arbeiten, keinen direkten Kontakt mit dem Produkt haben und das Gewicht des Schüttguts unabhängig von Körnung, Dichte und Schüttung erfassen.

Gerade dieser letzte Vorteil zeigt sich bei der Dosierung von Schüttgut. Hier steht als Alternative die volumetrische Dosierung zur Verfügung, welche die Austragung mittels Volumen pro Zeiteinheit misst. Allerdings spielt bei der volumetrischen Dosierung die Dichte des Dosiermediums eine entscheidende Rolle. Schwankt die Dichte des Materials während der Austragungszeit, dann führt dies zwangsläufig zu Ungenauigkeiten beim Gewicht.

Bei einem gewichtsgeregelten Dosiersystem messen integrierte Wägezellen das zu dosierende Material. Das Gewicht ist also die entscheidende einzige Messgröße. Durch einen Soll-/Ist-Vergleich, der die Dosierung regelt, können gravimetrische Systeme Abweichungen der Schüttdichte automatisch kompensieren. Dadurch kann im Unterschied zur volumetrischen Dosierung auch die Fördergeschwindigkeit, beispielweise die Drehzahl der Schnecke, individuell angepasst werden. Bei kontinuierlicher Austragung sind gravimetrische Messverfahren also deutlich genauer, da der Massestrom pro Zeiteinheit gemessen wird.

Batch Dosieren in einem Zwischenbehälter

Zusätzliche Genauigkeit bringt das Dosieren eines Batches in einen Zwischenbehälter, der in der Lage ist, das ausgetragene Gewicht zu messen. Der Zwischenbehälter kann je nach Größe direkt auf eine statische Waagenplattform oder auf einer Konstruktion mit drei Wägezellen zur idealen Standfestigkeit angebracht sein. Intelligente Dosieralgorithmen steuern die Ausschüttung und lassen Zielgewichte äußerst präzise und in kürzester Zeit erreichen. Der Einsatz von auf der DMS (Dehnungsmessstreifen) Technologie basierenden Wägezellen ist erprobt, zuverlässig und absolut wartungsarm. Werden bei der mechanischen Konstruktion einige simple Anforderungen beachtet, dann sind Systemgenauigkeiten von 0,1% üblicherweise erreichbar. Voraussetzung dafür ist, dass die Messebene waagerecht zum Erdboden steht und tragende Stahlkonstruktionen am Zwischenbehälter steif sind.

Minebea Intec bietet ein breites Portfolio an Wägezellen für die Behälter- und Siloverwiegung in den unterschiedlichsten Applikationen. Standardanwendungen können mit bewährten Biegestäben und Kompaktwägezellen inklusive der entsprechenden Einbausätze durchgeführt werden. Behälter oder Dosiermaschinen mit geringem Gewicht können mit Single Point Wägezellen bestückt werden. Für spezielle Umgebungsbedingungen stehen besondere Lösungen bei Applikationen mit Vibrationen, erhöhtem Temperaturarbeitsbereich und zum Einsatz in erdbebengefährdeten Gebieten zur Verfügung. Bei hohen Anforderungen der Konstruktion an Hygienic Design, beispielsweise im Lebensmittelbereich oder im Pharma Anlagenbau ist beispielsweise das Wägemodul Contego® besonders geeignet. Neben ihrem speziellen Design mit integriertem Einbausatz nehmen diese Wägemodule als Alleinstellungsmerkmal im Markt auch Seitenkräfte auf, so dass der sonst übliche Einbausatz komplett entfällt.

Welche Auswertung passt

Zur Auswertung des Messsignals hat Minebea Intec verschiedene Wägeelektroniken im Produktportfolio. Diese reichen von der Integration in einen Schaltschrank auf DIN-Hutschienen mit dem PR5220 Wägetransmitter und entsprechender Softwareapplikation, über den Maxxis 4 Prozesscontroller mit integrierter Anzeige zur Integration in ein Gehäuse/einen Schaltschrank und den Maxxis 5 als Desktop Wägecontroller. All diese Wägeelektroniken bieten optional eine entsprechende Dosierapplikation von einfacher Einkomponenten-Dosierung bis zu komplexen Multi-Komponenten-Dosiersteuerungen. Alle bekannten Schnittstellenoptionen sind für diese Geräte zur nahtlosen Integration verfügbar. Die Maxxis 4/5 Wägecontroller sind zudem programmierbar und können kundenspezifisch um Funktionalitäten ergänzt werden.

Zur Steuerung kompletter Misch- und Füllprozesse in der Industrie steht die PC Software BatchPMS zur Verfügung, mit deren Hilfe komplexeste Prozesse steuerungsseitig und visualisiert umsetzbar sind und darüber hinaus Sensoren von Drittanbietern mit eingebunden werden können. Alle gängigen Industrieschnittstellen können für diese Wägeelektroniken und Terminals eingesetzt werden.

Über Minebea intec

Minebea Intec ist führender Hersteller industrieller Wäge- und Inspektionstechnologien. Mit Hauptsitz in Hamburg, Deutschland, bietet das Unternehmen Produkte und Dienstleistungen, die seit mehr als 150 Jahren für Innovation, Performance und Zuverlässigkeit stehen. Das Produktportfolio beinhaltet u.a. hochauflösende Plattformwaagen, Wägezellen, Behälter- und Silowaagen, Kontrollwaagen, Metalldetektoren, Röntgeninspektionssysteme sowie intuitive Softwarelösungen.
Knapp 1.000 Mitarbeiter an 20 Standorten weltweit machen Minebea Intec zu einem globalen Player seiner Branche. Ein globales Netzwerk von über 200 Partnern in 70 Ländern ergänzt die weltweiten Vertriebs- und Service-Standorte von Minebea Intec.
Minebea Intec ist Teil der MinebeaMitsumi Gruppe, einem führenden Anbieter für hochpräzise Fertigungsteile wie z.B. Kugellager oder Motoren sowie hochwertige elektronische Komponenten wie z.B. Sensoren, Antennen und IoT Lösungen. Der Konzern mit Hauptsitz in Tokio und weltweit über 87.000 Mitarbeitern meldete für das Geschäftsjahr 2020 einen konsolidierten Nettoumsatz von rund 988.424 Millionen Yen (ca. 7,61 Milliarden Euro).

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