Die Gefahr im Trockner

Brandursachen erkennen und das Explosionsrisiko senken

Aus der Schüttgut & Prozess 4/2025

Trocknungsprozesse finden im industriellen Maßstab für Milchpulver, Lebensmittel und landwirtschaftliche Erzeugnisse Anwendung. Hier kann es zu Ablagerungen und Verklebungen von Trockengut bei hohen Temperaturen kommen, die die Gefahr von Schwelbränden und Glimmnestern durch Selbstentzündung bergen.

Hoher Schaltschrank
Schaltschrank einer CO-Detektionsanlage

In vielen Prozessen der Nahrungsmittelindustrie kann man nicht einfach die Temperatur senken, da die Maillard-Reaktion, ein komplexer chemischer Prozess, auftritt, wenn Lebensmittel, die sowohl Proteine als auch Zucker enthalten, erhitzt werden. Sie führt zu Röstaromen, Geschmacksentwicklung und einer bräunlichen Verfärbung, wie sie bei allen gerösteten frittierten Lebensmitteln vorkommt und meist auch gewünscht ist.

Aus Sicht der Sicherheit ist es entscheidend, Glimmnester und Selbstentzündungsprozesse zu vermeiden oder zumindest frühzeitig zu erkennen. Nur so lässt sich das Gefahrenpotenzial wirksam reduzieren und ein zuverlässiger Brand- und Explosionsschutz gewährleisten.

Wichtiger Baustein zur Brandfrüherkennung

Eine ungewöhnliche CO-Anreicherung kann auf Prozesse hinweisen, die ein Explosionsrisiko nach sich ziehen können. CO-Detektoren erkennen frühzeitig das Auftreten von Kohlenmonoxid, das durch Glimmnester und die Selbstentzündung entstehen. Dadurch ist es möglich, die Trocknungsanlage rechtzeitig abzustellen und der potenziellen Zündquelle vor dem Auftreten zu begegnen.

Dies bietet gegenüber Temperatur- und Infrarotsensoren Vorteile, da diese ein verstecktes Glimmnest bei den jeweiligen Prozessbedingungen nicht sicher detektieren können und Schwierigkeiten haben, einen ganzen Raum unter hygienischen Bedingungen zu überwachen.

Sicherheit im Duo

In Sprühtrocknern und anderen industriellen Trocknern wird ein feuchtes Produkt (z. B. Milchpulver, Stärke, Pharmawirkstoffe) durch heiße Luft getrocknet. Kritische Risiken dabei sind Überhitzung, Ablagerungen, Glimmnester oder sogar Explosionen durch Staub. Die Überwachung der Restfeuchte im Produkt und der Abluftfeuchtigkeit ist daher entscheidende Größe. Zu geringe Restfeuchte bedeutet eine Überhitzungsgefahr, verbunden mit einer leidenden Produktqualität.

Industrieanlage eines Sprühtrockners
Aufbau eines Sprühtrockners mit angeschlossenem Zyklon und Filter. Geschützt mit einem Explosionsschutzsystem für die Außenaufstellung

Ist die Restfeuchte zu hoch, verklumpt das Produkt. Dies geht oft mit einer verkürzten Haltbarkeit einher. Die Kombination von CO- und Feuchtigkeitssensorik unterstützt nicht nur die frühzeitige Erkennung potenzieller Gefahren, sondern trägt zugleich zur Optimierung der Energieeffizienz bei. Fike bietet hierfür gemeinsam mit seinen Partnern maßgeschneiderte Lösungen an.

Ganzheitliche Beratung

Wenn Fragen rund um Brand- und Explosionsschutz auftauchen, auch in Verbindung mit der CO-Detektion, steht ein Consulting-Team zur Verfügung. Diese Experten können z. B. das Analysegerät auf den Prozess abstimmen und die Schnittstellen zu Prozesssteuerung definieren. In Zusammenhang mit der Expertenberatung bietet Fike Schutzlösungen aus einer Hand, vom Staubtest, über verschiedene Schutzkonzepte mit dazugehöriger Dokumentation und Zertifizierung, bis zum weltweiten Service.

Über Fike

Fike ist ein weltweit führender Anbieter von Beratung und Lösungen für Explosionsschutz und Prozessdruckentlastung. Seit der Gründung in den 1940er Jahren in den Vereinigten Staaten wurden die Produkte und Dienstleistungen kontinuierlich weiterentwickelt, um die höchsten Standards für Sicherheit und Zuverlässigkeit zu erfüllen. Als innovativer Anbieter von Explosionsschutzlösungen bietet Fike eine breite Palette von Produkten und Dienstleistungen an, die speziell auf die Bedürfnisse verschiedener Branchen wie Lebensmittelindustrie, Chemie und Pharmazie zugeschnitten sind.

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