Das Abdichtungssystem rotierender Wellen im Bereich der Schüttguttechnik

Drei Mal dicht

Klassische Dichtungen wie Stopfbuchspackungen oder Wellendichtringe stoßen schnell an ihre Grenzen, wenn es um die Abdichtung geht. Ein neues System eröffnet hier technische und wirtschaftliche Perspektiven. Ein Dichtsystem, das zur Abdichtung einer rotierenden Welle dient, sollte ohne Leckage funktionieren. Klassische Dichtsysteme können dies aufgrund der Relativbewegung zwischen der Welle und dem Dichtelement nur sehr eingeschränkt leisten. Denn genau an dieser Stelle sollte absolute Dichtigkeit gegeben sein. Diese Anforderung wird heute meist mit einer großen Vorspannung auf die Welle gelöst. Damit nimmt man allerdings eine erhöhte Reibung (erhöhter Energieaufwand) und geringere Standzeiten der Welle und des Dichtsystems in Kauf.

Dichtung, die zwischen zwei Rohrenden eingesetzt wird. Man sieht im Inneren eine Dichtung und ein kleineres rosafarbenes Innenrohr. Auf dem vorderen Deckel ist ein Deckel auf der Dichtung, der mit großen Inbusschrauben verschlossen ist.
High-Speed Seal
2 unterschiedlich dicke Metallscheiben mit kreisrunder Auslassung in der Mitte in liegen zwei Dichtungen. Die Vorderseite zeigt große Schrauben-Muttern.
The Seal 2.0

Bei einer Dichtung sollten keine versteckten Hohlräume vorhanden sein, in denen sich Rückstände vom Schüttgut festsetzen, die in der Folge zu weiteren Problemen führen könnten. Bei Stopf-buchspackungen sind diese Hohlräume aber erforderlich, um überhaupt die Funktionsfähigkeit des Systems sicherzustellen. Der Spalt zwischen Welle und Stopfbuchspackungen kann aber schnell zu Hygieneproblemen führen. Deshalb suchen Anwender und Maschinenhersteller schon länger nach einer Lösung für diese Probleme. Wir stellen an dieser Stelle drei hochfunktionale Lösungen vor.

Cinchseal THE SEAL 2.0

Das CinchSeal-System wurde u. a. für diese Anforderungen entwickelt und besteht aus mehreren Komponenten: einem Edelstahlgehäuse zur Aufnahme des Dichtsystems, zwei rotierende, axial abdichtende Elemente, die über elastische Komponenten mit der Welle verbunden sind und mit dieser umlaufen. Dadurch entsteht kein Verschleiß an der Welle, wie er bei allen anderen klassischen Dichtsystemen üblich ist. Außerdem benötigt THE SEAL 2.0 keinerlei besonderer
Oberflächenbehandlungen an der Welle, also keine Schutzhülse, keine Härtung oder aufwendiges Polieren.

Alle im Gehäuse verbauten Dichtelemente sind immer in geteilter Ausführung, sodaß bei einer Wartung der Dichtung kein aufwendiges Abbauen von z. B. Stehlagergehäusen oder Motoren notwendig ist. Die Elemente können einfach um die Welle herum demontiert und anschließend die neuen Elemente wieder um die Welle herum montiert werden. Die Dichtungen sind bei Temperaturen von -40 °C bis 220 °C und bis 4 bar Überdruck und bei Vakuum einsetzbar.

Alle Anwendungen müssen mit Sperrluft betrieben werden. Hierfür ist jedes Gehäuse mit den entsprechenden Anschlüssen ausgestattet. Die Umfangsgeschwindigkeit an der Welle darf 2 m/s sein. Je nach abzudichtendem Medium können die Dichtkörper aus unterschiedlichen Materialien gefertigt werden. Eingesetzt wird CinchSeal heute – neben der Lebensmittelindustrie, darunter die Fleisch- und Geflügelverarbeitung, Schokoladenherstellung, Teigverarbeitung für Pizza, Brot oder Brötchen, Getreideverarbeitung und Gewürzherstellung sowie Zucker- und Salzproduktion – in der Kunststofftechnik, der Ton-, Steine-, Glas-Industrie, Agrar- und Farbchemie, Papierindustrie, Verpackungstechnik, Pharmatechnik und der Erdölindustrie. In der Tierkörperverwertung werden sehr große Dichtungen unter anderem an Sterilisatoren eingesetzt. Das CinchSealSystem ist ein Standard-Produkt und steht von 20 mm bis 200 mm zur Verfügung.

Cinchseal AIRLESS-SEAL

Seitlicher Blick von oben auf eine Metallplatte, auf der mehrere Metallringe zu sehen sind, die durch Metallfedern und Schrauben von einander entfernt gehalten werden.
Airless-Seal

Diese kundenspezifisch hergestellte Dichtung kann in allen Bereichen wie oben beschrieben eingesetzt werden, hat aber keine Sperrluft notwendig! Die Aufgabe der Sperrluft – das gleichmäßige Vorspannen der Dichtelemente – übernehmen hier Federn. Überall dort, wo keine Druckluft vorhanden ist oder das Eindringen von Druckluft in das Medium dieses beschädigt, kann die AIRLESS-SEAL eingesetzt werden. Die Dichtungen sind bei Temperaturen von -40 °C bis 180 °C und bis 3 bar Überdruck und bei Vakuum einsetzbar. Die Umfangsgeschwindigkeit an der Welle darf 1,3 m/s sein. Je nach abzudichtendem Medium können die Dichtkörper aus unterschiedlichen Materialien gefertigt werden.

Cinchseal HIGH-SPEED SEAL

Hauptsächlich an den Messerköpfen von Horizontalmischern findet man Anwendungen für diese Hochgeschwindigkeitsdichtung. Dabei werden die Messerköpfe mit bis zu 3.600 rpm betrieben, allerdings immer nur für eine sehr kurze Zeit. Die Messerköpfe sorgen dabei für zusätzliche Turbulenzen im Mischgut und damit eine bessere Durchmischung. Die Wellendurchmesser der Messerköpfe sind dabei auch sehr klein, in der Regel zwischen 25 mm und 50 mm. Diese Dichtungen werden auch kundenspezifisch hergestellt.

Über CinchSeal Europe

Seit mehr als 25 Jahre stellt Cinchseal in New Jersey, USA, dynamische Wellendichtungen her. In 2023 wurde die Cinchseal Europe GmbH gegründet und führt seitdem die Geschäfte in Europa mit zurzeit 13 Repräsentanten in europäischen Ländern. Der Firmensitz der europäischen Zentrale ist im ostwestfälischen Bad Oeynhausen.

Facebook
Twitter
LinkedIn
WhatsApp
Email
Nach oben scrollen