Ausbreitung verhindert

Explosionstechnische Entkopplung - Ein Muss in jedem Schutzkonzept

Aus der Sonderausgabe Fire-and-explosion der Schüttgut & Prozess 6/2023

Entkopplung ist für einen ganzheitlichen Explosionsschutz absolut notwendig. Ohne Entkopplung ist ein Explosionsschutzkonzept nicht nur unvollständig, es ist für Betreiber herausgeworfenes Geld, denn in nahezu jeder Produktionsanlage sind einzelne Anlagenteile durch Rohrleitungen miteinander verbunden.

Die im Biomasse-Heizkraftwerk verwendeten Rohstoffe wie Holzhackschnitzel aus alten Baumabfällen oder Altholz gelangen über Horizontal- und Vertikalförderer in ein Dampfkraftwerk. Hier wird über die Verbrennung der Biomasse und dem daraus erzeugten Dampfdruck eine Turbine angetrieben, um die notwendigen Energieanforderungen zu erfüllen. Zement darstellt. Klassischerweise werden für den Brennvorgang sogenannte Primärbrennstoffe wie Kohle verwendet. Das erklärt auch einen Teil der hohen CO2-Bilanz der globalen Zementindustrie, die einen Anteil von bis zu acht Prozent am weltweiten Kohlenstoffdioxidausstoß ausmacht.

Rohr mit innen liegendem Schlauch. Auf dem offenen Rohr sitzt ein rechteckiger Kasten, der oben wie das Rohr abgerundet ist. Die Anschlussseite, die nach vorn zeigt, ist mit vielen Schrauben versehen. Unter dem Verschluss ist einkleiner Auslass zu sehen.
Quenchventile geöffnet und geschlossen

Ziel einer explosionstechnischen Entkopplung ist es, Rohrleitungen im Fall einer Explosion zu verschließen, um die Ausbreitung von Druck und Flammen zu verhindern und somit angrenzende Anlagenteile zu schützen. Vorkompressionen und Flammenstrahlzündungen erhöhen die Explosionsheftigkeit in den verbundenen Behältern. Die Folge sind Sekundärexplosionen, die noch katastrophalere Schäden anrichten können. Entkopplungssysteme verhindern die Ausbreitung einer Explosion und reduzieren so die Explosionsauswirkungen auf ein Minimum. Angrenzende Anlagenteile sind optimal geschützt.

Aktive und passive Systeme

Aktive Systeme nehmen über Sensoren oder Detektoren eine Explosion bereits in der Entstehungsphase war, indem sie den ansteigenden Druck oder sich bildende Flammen registrieren und das zugehörige Entkopplungsorgan, z. B. ein Quenchventil, aktivieren.

Die passive Entkopplung reagiert rein mechanisch durch ihre bauliche Beschaffenheit auf die Ausbreitung von Druck oder Druckverlust. Letzteres gilt u. a. für Rückschlagklappen. Diese werden im Normalbetrieb durch die in der Rohrleitung vorhandenen Ströme offengehalten. Bei einer Explosion verschließt die Klappe durch die sich ausbildende Druckfront und ein weiteres Ausbreiten von Druck und Flammen wird wirkungsvoll verhindert.

REMBE GmbH Safety+Control unterstützt Unternehmen beratend bei der Auswahl geeigneter Maßnahmen und Produkte für die explosionstechnische Entkopplung. Das umfangreiche Produktportfolio bietet eine Vielzahl von Lösungen in diesem Bereich.

Entkopplung durch Quenchventile

Das EXKOP-System bietet eine sichere, wirtschaftliche und einfache Entkopplung von Explosionen, Funken und Flammen. Durch das Schließen innerhalb von Millisekunden, schützen Quenchventile miteinander verbundene Anlageteile. Im Fall einer Explosion empfängt die Steuerung des EXKOP-Systems ein Auslösesignal. Das gesamte System ist auf Grund eines integrierten Druckspeichers und einer selbstüberwachenden Steuerung Rückschlagklappe Q-Flap RX ausfallsicher. Nach einer Auslösung sind die Quenchventile per Knopfdruck sofort wieder einsatzbereit. Anlagenstillstände werden somit auf ein Minimum reduziert. Die kompakte Bauform von DN 80 bis DN 600 ermöglicht eine flexible Integration in Ihren Produktionsprozess.

Rohr mit Extras. Vorn und hinten Anschlüsse für weitere Rohre. Der Mittelteil ist oben mit rechteckigen Ausweitungen versehen. Diese kann man aufschrauben. Vorn rechts sieht man einen Auslass für Kabel. Links Dicke Schrauben. Das Rohr steht auf Füßen.
Rückschlagklappe Q-Flap RX

Entkopplung durch Explosionsschutzschieber

Die Explosionsschutzschieber RSV und REDEX Slide ermöglichen eine sichere Entkopplung von Silos, Mühlen oder Absauganlagen und sind auch für anspruchsvolle CIP-, Stauboder Gas-Anwendungen erhältlich. Beide Schieber sind für abrasive Medien geeignet. Durch die in der zu schützenden Anlage installierten Druck- und / oder Infrarotdetektoren werden Explosionen sicher erkannt und ein Signal wird an den entsprechenden Schieber gesendet. Dadurch wird ein Gasgenerator oder mehrere Gasgeneratoren aktiviert, welche den Schieber schließen. Flamme und Druckwelle können sich somit nicht weiter ausbreiten.

Entkopplung von Rohrgasleitungen an Filtern und Abscheidern

Die Rückschlagklappe Q-Flap RX wird in drei verschiedenen Bauweisen angeboten. Die Nennweiten von DN 140 bis DN 710 besitzen eine Inspektionsklappe, die größten Nennweiten (bis DN 1000) wiederum sind modular aufgebaut, sodass die Instandhaltung auch hier möglichst einfach ist. Die Q-Flap RX eignet sich unter anderem für Aspirationsleitungen von filternden Abscheidern und für Ansaugleitungen an Mühlen. Nebst den genannten Features erlaubt die Rückschlagklappe Q-Flap RX hohe KSt-Werte, flexible Einbauabstände sowie höchste Festigkeiten.

Zylinder oder oben und unten schwarze Halterungen hat. Um den Zylinder sind rechts und links Metallstäbe zu sehen.Links im oberen Drittel ist eine Metallplatte angebracht. Unten ist ein Anschluss an ein Rohr zu sehen.

Entkopplung mit Löschmittelsperren

Das Explosionsentkopplungssystem Q-Bic registriert die beginnende Explosion und löscht innerhalb von Millisekunden die entstehende Explosionsflamme durch das Einbringen des Löschpulvers. Über ein Düsensystem wird das Löschpulver optimal in der Rohrleitung verteilt und eine gesicherte Entkopplung garantiert. Die Löschmittelsperre eignet sich besonders für Anwendungen an Elevatoren und Sprühtrocknern.

Explosionstechnische Entkopplungen gehören zu den Maßnahmen des konstruktiven Explosionsschutzes und sind ein Muss in jedem Schutzkonzept verfahrenstechnischer Anlagen wie z. B. Silos, Mühlen, Filter und Förderanlagen.

Über Rembe GmbH Safety+Control

Explosionstechnische Entkopplungen gehören zu den Maßnahmen des konstruktiven Explosionsschutzes und sind ein Muss in jedem Schutzkonzept verfahrenstechnischer Anlagen wie z. B. Silos, Mühlen, Filter und Förderanlagen.

Das ingenieurtechnische Knowhow basiert auf fast 50 Jahren Anwendungs- und Projekterfahrung. Als unabhängiges, inhabergeführtes Familienunternehmen vereint REMBE Expertise mit höchster Qualität und engagiert sich weltweit in diversen Fachgremien. Kurze Abstimmungswege erlauben schnelle Reaktionen und kundenindividuelle Lösungen für alle Anwendungen: vom Standardprodukt bis zur Hightech-Sonderkonstruktion.

Neben der REMBE GmbH Safety+Control mit ca. 340 Mitarbeitern weltweit, Hauptsitz in Brilon (Hochsauerland) sowie zahlreichen Tochtergesellschaften weltweit (Italien, Finnland, Brasilien, USA, China, Dubai, Singapur, Südafrika, Japan), firmieren vier weitere Unternehmen unter der Dachmarke REMBE: REMBE Research & Technology Center GmbH, REMBE Advanced Services+Solutions GmbH, REMBE Kersting GmbH und REMBE FibreForce GmbH.

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