Bandabstreifer optimiert

Sicherheit und Effizienz im Fokus bei der Wartung der Abstreifer

Autor: Chris Schmelzer, Director of Conveyor Products, Martin Engineering

Aus der Schüttgut & Prozess 5/2025

Die Notwendigkeit der effektiven Reinigung von Förderbändern ist in der Industrie unbestritten: Unkontrolliertes Material (Carryback) kann die Lebensdauer von Komponenten und Fördergurten um bis zu 30 % reduzieren. Dabei verursacht ein vollständiges Abstreifersystem weniger als 5 % der gesamten Kosten des Gurtverschleißes – ein geringer Preis bei gleichzeitig hohem Nutzen und Reduzierung der Gesamtkosten.

Orangener Positionsanzeiger im Einsatz
Der N2® Positionsanzeiger von Martin kommuniziert mit Wartungspersonal und Servicetechnikern

Ein zentraler Aspekt für den sicheren und effizienten Förderbetrieb ist die regelmäßige Überwachung und Wartung der Abstreiferanlagen. Unzureichende Reinigung führt zu Anhaftungen, die das Risiko für Arbeitsunfälle erhöhen, insbesondere wenn manuelle Reinigungsversuche an Anlagen erfolgen, die sich im Betrieb befinden. Obwohl die Grundfunktion eines Bandabstreifers einfach erscheint, erfordert seine optimale und sichere Einstellung umfassendes Fachwissen und Erfahrung. Einige Hersteller, wie Martin Engineering, bieten geschultes Fachpersonal sowie Original-Ersatzteile an, um eine professionelle Wartung und maximale Lebensdauer der Komponenten zu gewährleisten.

Sichere Wartung erfordert Schulung und Verfahrenstreue

Für den sicheren Betrieb von Abstreifersystemen gelten klare Regeln. Zunächst empfiehlt sich der Einsatz von zwei oder mehr Abstreifern pro Übergabestelle – typischerweise ein Primär-, Sekundär- und optional ein Tertiärabstreifer. Diese Konfiguration verbessert nicht alleine die Reinigungsleistung, sondern schafft auch Redundanz und verlängert so das Wartungsintervall. Entscheidend ist dabei die richtige Auswahl des Abstreifermaterials in Abhängigkeit von der Anwendung.

Abstreifer für eine Förderanlage
Der CleanScrape® Primärabstreifer benötigt weniger Platz und erfordert weniger Wartung als herkömmliche Abstreifer

Hochwertige Hersteller entwickeln ihre Systeme so, dass Reinigungseffektivität und Klingenverschleiß in einem optimalen Verhältnis stehen. Eine Erhöhung des Anpressdrucks bei schlechter Reinigungsleistung kann kontraproduktiv sein und den Verschleiß beschleunigen. Servicemitarbeiter müssen deshalb die spezifische Wirkweise unterschiedlicher Abstreifertypen kennen – einschließlich deren Anpassung an die saisonalen Bedingungen oder variierende Gurtbeladungen (z. B. Run-of-Mine-Material).

Wartungsarm und langlebig

Ein herausragendes Beispiel für ein wartungsfreundliches Primärabstreifersystem ist der CleanScrape® von Martin Engineering. Er erfordert nach der Installation lediglich eine einmalige Vorspannung und ist nahezu wartungsfrei. Die diagonale Anordnung von Hartmetallschabern ergibt eine dreidimensionale Kontur um die Kopftrommel und erzielt eine bis zu vierfach längere Lebensdauer im Vergleich zu konventionellen PU-Abstreifern – bei gleichzeitig reduziertem Platzbedarf.

Zustandsüberwachung und Fernwartung

Moderne Monitoring-Systeme ermöglichen die automatisierte Erfassung von Verschleißdaten und benachrichtigen Servicetechniker oder das Betriebspersonal via WLAN oder Mobilfunk. Im Falle von Auffälligkeiten erfolgt eine Alarmierung über eine mobile App oder ein Dashboard am Arbeitsplatz. Dies entlastet das Personal erheblich, da nicht mehr alle Abstreiferanlagen regelmäßig manuell kontrolliert werden müssen – Zeit, die für andere produktive Aufgaben genutzt werden kann. Das N2® Position Indicator System von Martin Engineering ist ein solches Beispiel und übermittelt den aktuellen Status des Abstreifers direkt an das Wartungsteam. So kann gezielt und vorausschauend gehandelt werden – ohne unnötige Stillstände.

Mobiltelefon und im Hintergrund der Positionsanzeiger
Der N2® Positionsanzeiger mit dem Mobiltelefon erfasst

Fazit:

Die Wahl eines kompetenten Lieferanten mit geschultem Serviceteam ist entscheidend für den sicheren und wirtschaftlichen Betrieb von Bandabstreifern. Ergänzt durch automatisierte Überwachungstechnologien, lassen sich unnötige Stillstände vermeiden und Verschleiß rechtzeitig erkennen. Durch vorausschauende Wartung können Unternehmen nicht nur die Arbeitssicherheit erhöhen, sondern auch Betriebskosten senken. Ein professionell gemanagter Wartungsservice kann die Produktivität signifikant steigern und den Gesamtbetrieb wirtschaftlicher gestalten.

Das LO/TO/BO/TO-Verfahren ist ein international etabliertes Sicherheitsverfahren, das dazu dient, Unfälle während Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten an Maschinen und Anlagen zu vermeiden.

Die einzelnen Bestandteile des Verfahrens haben jeweils eine spezifische Vorgehensweise:

Lockout bezeichnet das physische Sperren von Energiequellen, beispielsweise durch das Anbringen von Vorhängeschlössern an Schaltern, Ventilen oder Hauptschaltern. Ziel ist es, sicherzustellen, dass eine Maschine während der Wartungsarbeiten nicht versehentlich in Betrieb genommen werden kann.

Tagout beschreibt das Kennzeichnen der gesperrten Energiequellen mit gut sichtbaren Warnhinweisen. Diese bestehen meist aus Anhängeschildern, die Informationen wie den Namen der verantwortlichen Person, die Uhrzeit und den Grund der Sperrung enthalten. So wird anderen Mitarbeitenden klar signalisiert, dass an der jeweiligen Anlage gearbeitet wird.

Blockout bezieht sich auf die mechanische Blockierung beweglicher Teile, etwa durch Keile oder Sperreinrichtungen. Damit soll verhindert werden, dass sich Maschinenteile unkontrolliert bewegen oder gespeicherte Energie – etwa durch Druckluft, Federspannung oder Gravitation – unbeabsichtigt freigesetzt wird.

Testout bezeichnet schließlich den sicheren Nachweis, dass sämtliche Energiequellen tatsächlich abgeschaltet und die Maschine spannungsfrei ist. Dazu gehört beispielsweise das Betätigen von Schaltern, das Messen von elektrischer Spannung oder das kontrollierte Entlüften von Druckluftsystemen. Erst wenn zweifelsfrei festgestellt wurde, dass keine Energie mehr anliegt, dürfen Wartungs- oder Reparaturarbeiten beginnen.

Über Martin Engineering

Martin Engineering ist ein weltweit führender Anbieter von Lösungen für den Schüttgutumschlag. Seit über 80 Jahren entwickelt das privat geführte US‑Unternehmen innovative Technologien, die die Grundstoffindustrie sauberer, sicherer und effizienter machen. Mit eigenen Standorten in 20 Ländern und Partnern in weiteren 40 Märkten bietet Martin Engineering weltweit leistungsstarke Produkte, kombiniert mit technischem Know-how und erstklassigem Service. Die firmeneigene Schulungsreihe Foundations™ gilt als internationaler Standard für die Gestaltung, den Betrieb und die Wartung von Anlagen im Schüttgutbereich.

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