Pulverlack einfach und sauber aufgesaugt

Claas entsorgt Pulverlackreste mit einem maßgeschneiderten Ruwac-Sauger

Grün ist das Sauggut, das Claas in einem maßgeschneiderten Sauger sammelt, der in der Pulverbeschichtung zum Einsatz kommt. Denn mit dem Sauger wird der überschüssige Pulverlack aufgesaugt, der logischerweise überwiegend die Claas-Hausfarbe „Saatengrün“ trägt.

Das Unternehmen mit Hauptsitz im westfälischen Harsewinkel ist europäischer Marktführer bei Mähdreschern, einer der weltweitführenden Landtechnikhersteller und zudem unter den Top Ten des deutschen Maschinenbaus. Über 75% seines Umsatzes von derzeit 3,8 Mrd. € (2018) erzielt Claas auf internationalen Märkten.

Die Hausfarbe „Saatengrün“ ist somit weltweit bekannt und wird im Stammwerk Harsewinkel sowie in den anderen internationalen Produktionsstätten in großen Mengen verbraucht. Zumeist wird sie – so auch in der Mähdrescherproduktion im Stammwerk Harsewinkel – als Pulverlack aufgetragen.

Geräuschemissionen reduziert

Die Anforderungen können also selbst bei ein und demselben Kunden unterschiedlicher nicht sein. Doch der Systemanbieter kann die geschlossenen Pipe Conveyor und offenen Muldengurtförderer an die jeweilige Situation optimal anpassen. „Um Geräuschemissionen zu senken – wie das bei Sichuan Yadong Cement erforderlich war – bauen wir unter anderem spezielle Tragrollen und geräuscharme Lager ein und wählen die für den Einsatz richtige Fördergeschwindigkeit“, beschreibt Dr. Echelmeyer. Eine wesentliche Eigenschaft der Technologie ist, dass sie Horizontal- und Vertikalkurven ermöglicht. Abhängig von den Eigenschaften des zu fördernden Materials lassen sich Steigungswinkel von bis zu 15 Grad umsetzen, je nach Topographie mit Längen von mehr als zwölf Kilometern. Gerade wegen dieser Kurvengängigkeit sind wesentlich weniger oder keine Übergabetürme nötig. Der Anwender spart so deutlich Kosten, und das System führt das Fördergut auch über herausfordernde Steigungen und Gefällestrecken an einem Stück.

Die offenen Muldengurtförderer eignen sich insbesondere für hohe Durchsätze. Üblich sind Förderleistungen von bis zu 10.000 Tonnen in der Stunde.   Mit Hilfe eigener Berechnungsprogramme ermittelt ein Team von Fachleuten die statischen und dynamischen Gurtzugkräfte schon in der Projektierung der Anlage. Dies ist die Voraussetzung für die sichere Auslegung der Kurven. Des Weiteren wählen die BEUMER Ingenieure auf Grundlage dieser Berechnungen die Fördergurte und die Antriebstechnik aus. Dies verspricht einen dauerhaft sicheren Betrieb der gesamten Anlage.   Die BEUMER Group hat unter anderem auch einen Pipe Conveyor in der belgischen Gemeinde Flémalle installiert. Dieser fördert große Mengen Flugasche eines früheren Kohlekraftwerks für die weitere Verschiffung zum etwa zwei Kilometer entfernten Fluss Maas.

„Wir haben den Förderer nicht nur an die teilweise steilen Berge angepasst. Genau wie bei Sichuan Yadong Cement führt die Strecke auch hier über öffentliche Straßen, Bahngleise und Wohngebiete“, beschreibt Dr. Echelmeyer. „Damit der Bau der Anlage überhaupt genehmigt werden konnte, mussten wir sicherstellen, dass der geschlossene Transport die Umwelt vor dem trockenen und staubigen Material schützt. Es durfte keinerlei Flugasche, auch nicht in geringsten Mengen, austreten oder zu Boden fallen.“ Eine große Rolle spielte auch hier die Geräuschemission. Um den Lärmpegel auf ein sehr niedriges Niveau zu begrenzen, entwickelten die Fachleute spezielle schalldämmende Elemente, mit denen sie zum Beispiel Brücken des Pipe Conveyor einhausten. Hinzu kamen besondere Tragrollen und schallreduzierte Lager. 

Im Oberflächenzentrum von Claas sind auch Sauger aus dem Ruwac-Standardprogramm im Einsatz.

Ein Mitarbeiter in einer Industriehalle saugt mit einem Industriesauger eine Auffangwanne einer Maschine ab.
(Bild: Ruwac Industriesauger GmbH)

Dabei lässt es sich nicht vermeiden, dass sich Pulverreste in den Auffangwannen der Beschichtungsanlagen sammeln oder in die Umgebung gelangen. Die Verantwortlichen im Oberflächenzentrum der Produktion in Harsewinkel suchten nach einer Lösung, diese Reste effizient und möglichst vollständig aufzunehmen, und führten Gespräche mit mehreren Anlagenherstellern.

Letztlich konnte die von Ruwac vorgeschlagene Lösung am meisten überzeugen und wurde daher in die Praxis umgesetzt. Ruwac baute speziell für diesen Anwendungsfall und nach dem Anforderungen von Claas einen Sauger, der auf dem Standardmodell DS 1220 basiert und sich von diesem u.a. durch das Fahrgestell und die Aufnahmekapazität des Sammelbehälters unterscheidet.

Mit dem maßgeschneiderten Sauger können bis zu 400 kg Pulverlackreste z.B. aus den Sammelbehältern der Beschichtungsanlagen aufgenommen werden.

Saugender Mitarbeiter unter einem Siloaustrags, rechts davon ein Sauger mit Bigbag
(Bild: Ruwac Industriesauger GmbH)

Denn der Filterturm des Sauger befindet sich in ca. 1,50 Höhe auf einem Fahrgestell, das zwischen Sauger und Rädern Platz für einen Big-Bag bietet. In diesem Big-Bag – der bei Claas ursprünglich als Transportbehälter für das Neupulver dient und hier sinnvoll zweitverwertet wird – können bis zu 400 kg Restpulver gesammelt werden. Das Antriebsaggregat befindet sich ebenfalls auf dem Fahrgestell.

Lange Saugschläuche gewährleisten eine große Reichweite, ohne dass der Sauger bewegt werden muss. Dennoch ist die ganze Anlage dank der groß dimensionierten Rollen sehr einfach transportabel. Ulrich Bischof, Meister im Oberflächenzentrum von Claas: „Die Beweglichkeit und die Flexibilität des Gerätes sind uns sehr wichtig.“

Der Wunsch nach Flexibilität galt auch für die Zusammenarbeit während der Projektphase. Denn zu den Anforderungen von Claas gehörten zum Beispiel Beschränkungen bei den Abmessungen des „Großsaugers“: Die gesamte Saugereinheit durfte eine bestimmte Höhe nicht überschreiten, um sie durch die teilweise geringen Durchfahrtshöhen im Oberflächenzentrum manövrieren zu können. Die Big-Bags ruhen jeweils auf Paletten in dem Fahrgestell und können somit ganz leicht per Hubwagen ausgetauscht werden.

Die Transportluft strömt bei diesem Spezialsauger zunächst in ein Vorabscheidersilo und führt die Partikel in den mit einer Fläche von 2,6 Quadratmetern groß dimensionierten Taschenfilter. Weil die Lackpulver explosionsfähig sind, ist die Anlage in Staub-Ex-Zone 22 ausgeführt.

Auf diese Weise werden die Big Bags, in denen der Lack angeliefert wird, umweltfreundlich wiederverwertet. Die Lackreste können effizient und sicher aufgesaugt und entsorgt werden – aus den Sammelbehältern der Beschichtungsanlagen und vom Boden. Und die Ruwac-Saugerflotte bei Claas hat sich um eine Sonderanfertigung vergrößert.

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